Herrmann Rueth, Andreas Neumann-Nochten, Claus Böhm
Bilder, die Geschichten erzählen
Drei Görlitzer Künstler zeigen wunderbare Malerei und stehen die ganze Ausstellung über dem interessierten Publikum ganz persönlich vor Ort zur Verfügungvon Jürgen Hoppmann (18.07.2015)
Geschichten kann er erzählen, der Künstler Herrmann Rueth. Das hat er jahrelang mit seinen großartigen „Görlitzer Historienspielen“ bewiesen, die auf dem Untermarkt aufgeführt wurden mit namhaften Schauspielern, großem Orchester, Chor, Feuerwerk, Rossen und Reitern, ambitionierten Bühnendekorationen und zahlreichen Laienakteuren, die begeistert mitspielten. Viele, sehr viele gibt es hier in der Stadt, die sich nichts sehnlicher wünschen, als dass er wieder ein neues Stück fürs Sommertheater schreibt und aufführt.
Vorerst kann man jedoch Herrmann Rueth als Maler bewundern. In den letzten Jahren vollzog er eine erstaunliche Wandlung von abstrakter zu konkreter Malerei, sei es in grandiosen Akten, fein ziseliert in mehrere Schichten, wie es einst in der Renaissance üblich war, oder in hinter- und doppelbödigen Figurenarrangements. Und doch ist er der Alte geblieben. Denn immer noch erzählt er Geschichte, beispielsweise von jenen drei Verschwörern, die harmlos im Straßencafé sitzen und doch schon den Sprengsatz auf dem Tisch liegen haben.