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Fam. Michel

Richtfest Literaturhaus in der Alten Synagoge Görlitz:

Die neuen Eigentümer Frau und Herr Michel verfolgen das Ziel, das Gebäude zu erhalten und nach vollzogener baulicher Sanierung - selber darin zu wohnen. In einem zweiten Schritt denken sie an die Gründung eines Görlitzer Literaturhauses, das im Erdgeschoss sein Domizil finden soll. Platz wäre außerdem für die Wohnung eines Stadtschreibers.

Herr Rainer Michel, der seit 2012 mit seiner Ehefrau Anja Eigentümer des Hauses ist, spricht über die Geschichte des Bauwerkes und seine wechselnden Nutzungen. Die Voreigentümer - eine Erbengemeinschaft - wollten der Stadt Görlitz die Alte Synagoge schenken. Da sich die Stadt überfordert sah, verkauften sie es an die Eheleute Michel.

Michels verfolgen das Ziel, das Gebäude zu erhalten und - nach vollzogener baulicher Sanierung - selber darin zu wohnen. In einem zweiten Schritt denken sie an die Gründung eines Görlitzer Literaturhauses, das im Erdgeschoss sein Domizil finden soll. Platz wäre außerdem für die Wohnung eines Stadtschreibers. Soviel zu den Visionen der jetzigen Eigentümer.

Die Sanierung des Bauwerkes begann 2013 unter weitgehender Beibehaltung alter Strukturen. Das bedeutet zugleich respektvollen Umgang mit den noch erkennbaren Erinnerungsstücken der früheren jüdischen Gemeinde. Für die Sanierung haben die neuen Eigentümer nach Unterstützern Ausschau gehalten und inzwischen Zusagen für finanzielle Zuschüsse erhalten.

Die erste große Bauetappe, die Überdachung des Hauses, wurde mit den Richtfest jetzt abgeschlossen.

Herr Michel hat u. a. gute Verbindungen zum PEN-Club und somit maßgeblich Anteil an der Organisation der Lese-Veranstaltungen in Görlitz. Nun ist es sein Wunsch, diese Verbindungen weiter auszubauen und ein Literaturhaus Görlitz zu schaffen, das in der Alten Synagoge seine Heimat finden kann. Nach Aussage von Herrn Michel gibt es seit den achtziger Jahren in Deutschland elf Literaturhäuser. Drei davon findet man in Dresden, Leipzig und Rostock. Das zwölfte wäre dann in Görlitz. Nach Einschätzung von Michels eröffnen sich mit einer solchen Einrichtung vielfältige Möglichkeiten zur Beschäftigung mit Geschichte, Literatur und Kunst - besonders der jüdischen.

Jürgen Hoppmann (01.12.2013)

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