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Ankommen in der Oberlausitz

gutes Miteinander

Görlitzer Willkommensbündnis -

„Bei der Herausforderung, den Flüchtlingen hier ein menschenwürdiges Unterkommen und ein Ankommen in der Stadt Görlitz zu bieten, sind wir auf einem guten Weg.“ Romy Wiesner anläßlich des Tages der offenen Tür in Görlitz…

Bild Neues Rathaus am Untermarkt in Görlitz Foto: Schlaesinger
Bild Neues Rathaus am Untermarkt in Görlitz Foto Schlaesinger

Mit ca. 50 Personen aus verschiedensten Lebensbereichen  waren viele Menschen interessiert, einfach ehrenamtlich helfen zu wollen. Die Anwesenden teilten sich in fünf Arbeitsgruppen auf, um als Willkommensbündnis auf die verschiedenen Anforderungen reagieren zu können:

„Luxus ist was anderes..“, oder „Als wir angefangen haben, ging es uns nicht so gut...“ , zwischen diesen beiden Extremen schwankten die Reaktionen der meisten Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür. Sie hatten die Einladung zu diesem Tag in die James-von-Moltke-Straße angenommen, bei dem sie sich ein Bild der zukünftigen Wohnsituation von Flüchtlingsfamilien in Görlitz machen konnten. Eingeladen hatten die Institutionen, die sich in Görlitz für die Unterbringung und Betreuung der „Bürger auf Zeit“ verantwortlich fühlen:  Vertreter des Landkreises, der Stadt Görlitz, des Deutschen Roten Kreuz, der KommWohnen und des Willkommensbündnis Görlitz beantworteten am vergangenen Freitag die Fragen von gut 200 Menschen, die wissen wollten, wo und wie ihre zukünftigen Nachbarn und Mitbürger untergebracht werden. Bei Besichtigung der spärlichen Ausstattung und des vergleichsweise geringen Wohnraums waren Neidgefühle eher selten. Für die Familie, die mit vier Kindern hier einziehen kann, stehen auf knapp 55 qm ein Wohnraum zur Verfügung, in dem die Elternbetten, ein Esstisch mit sechs Stühlen und ein kleiner Kleiderschrank stehen sowie ein weiterer Raum mit vier Schlafgelegenheiten für die Kinder und ein Schrank. Die schmale Küche bietet einen neuen Herd und  Kühlschrank sowie ein einfaches Schrankelement. Im Bad findet man eine Dusche und eine Waschmaschine.

Bei diesem Tag der offenen Tür ging es um mehr als die Besichtigung einfacher Wohnverhältnisse. Die Besucher sollten vor allem die Gelegenheit haben, Antworten auf die Fragen zu bekommen, die im Zusammenhang mit den zu erwartenden Flüchtlingen aufkommen. Den Organisatoren aus dem Kreis des Willkommensbündnis Görlitz war es besonders wichtig, den Besuchern einen Eindruck von der Lebenssituation flüchtender Menschen zu geben. Dazu hatten Studentinnen und Studenten der Hochschule Zittau/Görlitz Poster vorbereitet, die über die Fluchtländer informierten. Andere Poster sollten durch Fragen Denkanstöße und Empfindungen provozieren, um Verständnis für die Flüchtlinge und ihr Schicksal zu wecken. Birgit Mertins und Daniela Dückers aus dem Willkommensbündnis setzen in ihrem Arbeitskreis „Patenschaften“ auf ca. 25 Kommilitoninnen und Kommilitonen, die sich in diesem Projekt einsetzen. Zusammen mit den rund 45 Mitgliedern der anderen Arbeitskreise im Willkommensbündnis ist das eine Bürgerbeteiligung, die die Vertreterinnen des Landkreises und der Stadt als vorbildlich bezeichneten. Romy Wiesner, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Görlitz und Koordinatorin des Willkommensbündnisses: „Bei der Herausforderung, den Flüchtlingen hier ein menschenwürdiges Unterkommen und ein Ankommen in der Stadt Görlitz zu bieten, sind wir auf einem guten Weg.“

Ulrike Wünsche und Joachim Trauboth

Das Görlitzer Willkommensbündnis arbeitet in fünf Arbeitsgruppen, um als Willkommensbündnis auf die verschiedenen Anforderungen reagieren zu können:

In der Gruppe 1 werden Alltagshilfen und Ideen zur Heimassistenz entwickelt.

Die Gruppe 2 setzt sich mit Konzepten zur Begegnung, Sport und Überwindung von Sprachbarrieren auseinander.

in Gruppe Nummer 3 geht es um Informationsprojekte, Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen.

Die Ehrenamtlichen der Gruppe 4 arbeiten schon heute an einem „Begrüßungspaket“ für die Flüchtlinge. Die Arbeitsgruppe 5 hat sich dem Thema „Kulturverständnis“ angenommen. „Das ist eine Aufgabe, deren Erfüllung mit viel Feingefühl verbunden ist um die vorhandenen Ängste der Bürgerinnen und Bürger wahrzunehmen, aber auch das Ankommen der Flüchtlinge gut zu begleiten.“, stellt Romy Wiesner, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Görlitz, fest.

Ihr obliegt zukünftig auch die Koordination der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit im Zusammenspiel zwischen der Stadtverwaltung und der ehrenamtlichen Hilfsstruktur. Kulturverständnis ist für Romy Wiesner keine Einbahnstraße. Für sie ist die Versorgung der Flüchtlinge in Görlitz nicht nur eine Herausforderung, mit der wir unser Grundgesetz erfüllen.

Es ist vor allem auch eine Herausforderung der Bürgerinnen und Bürger, an ihre Warmherzigkeit und an das Erinnern. „Denn gerade in dieser Stadt, in der Flucht und Vertreibung ein großes Thema waren, werden wir nicht vergessen, wie wertvoll Mitmenschlichkeit und Hilfe sind.“

Nun brauchen die zukünftigen Helferinnen und Helfer noch einige Informationen. Und die sind grundsätzlicher Art: Wann kommen die Flüchtlinge, wie viel werden es sein, wo werden sie wohnen, aus welchen Ländern kommen sie, wie ist ihr Gesundheitszustand?

Kontakt: willkommensbuendnis@goerlitz.de

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mail: info@goerlitz.de

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Stadt Görlitz (18.10.2014)

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