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Volkshaus Weißwasser

bürgerschaftliches Engagement

Eine von fünf Initiativen, die durch den „ZukunftsProjektor“ begleitet wurden, war die Akteure zur Rettung des Volkshauses in Weißwasser - DENK MAL MIT LEBEN Förderverein Volkshaus Weißwasser e.V. – aktiv zu begleiten und zu unterstützen….

Bild: DENK MAL MIT LEBEN Förderverein Volkshaus Weißwasser e.V.

Der „ZukunftsProjektor“ wurde aus einem Arbeitskreis des „Bündnis Zukunft Oberlausitz“ entwickelt und als Neulandgewinner-Projekt durch die Robert-Bosch-Stiftung gefördert. Leergefallene und ungenutzte Gebäude oder Flächen, die in der Vergangenheit von wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Bedeutung gewesen waren, sollten auf kreative Art in das öffentliche Bewusstsein zurückgeholt werden und ein gemeinsames Nachdenken über Raumnutzung, Lebens- und Bleibeperspektiven im ländlichen Raum anstoßen. Als eine von fünf Initiativen, die durch den ZukunftsProjektor begleitet wurden, waren die Akteure zur Rettung des Volkshauses in Weißwasser zunächst ein loser Zusammenschluss von Bürgern, aus dem im September 2013 der DENK MAL MIT LEBEN Förderverein Volkshaus Weißwasser e.V. hervorgegangen ist. Innerhalb des zweijährigen Prozesses wurde die Gruppe von Merte Stork und Katrin Treffkorn begleitet. Neben Moderation, Mediation sowie Metaplan und anderen Visualisierungsmethoden umfasste die Begleitung dabei auch die intensive Vermittlungsarbeit zwischen Bürgern und Stadtverwaltung.

Bild: DENK MAL MIT LEBEN Förderverein Volkshaus Weißwasser e.V.

Innerhalb des zweijährige Prozesses rund um die Wiederbelebung des Volkshauses gewann der öffentliche Diskurs zu den Themen Denkmalschutz und Bürgerschaftliches Engagement in Weißwasser erheblich an Dynamik. Die Gründung des Fördervereins für das Volkshaus, der Rückkauf ortsprägender Objekte wie Bahnhof oder Glasfachschule durch die Stadt, sowie die Bildung eines weiteren Vereins für das Industriedenkmal Neufert-Bau waren Ergebnisse dieser Entwicklung. Im Rahmen des ZukunftsProjektors konnte die Etablierung einer Workshopreihe sukzessive um weitere öffentlichkeitswirksame Lichtblickaktionen rund um das Volkshaus ergänzt werden. Aufgrund der hohen Identifikation und biographschen Verbundenheit mit dem Volkshaus entwickelte sich der Projektverlauf für viele aktive Teilnehmer dennoch zur emotionalen Berg- und Talfahrt.

AUSBLICK: für Weißwasser im Besonderen

Bild Volkshaus Weißwasser Foto: Thoralf Schirmer

Ein Zuwachs an bürgerschaftlichem Engagement für das Volkshaus in Weißwasser wird zukünftig vor allem davon abhängig sein, ob neben der klassischen Vereinsarbeit auch flexiblere Unterstützungsmöglichkeiten einbezogen werden. Dabei ist „bürgerschaftliches Engagement“ nicht mit der ehrenamtlichen Arbeit von „Professionellen“ gleichzusetzen. Während Letztere sich gezielt mit ihrer beruflichen Expertise einbringen, schöpft der „einfache Bürger“ vor allem aus der eigenen Persönlichkeit, Biographie, Verbundenheit etc. Beides darf nicht mit gleichem Maß gemessen werden. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass der Förderverein die eigenen Ziele und Aufgaben weiter konkretisiert. Das Aufgabenspektrum bürgerschaftlichen Engagements zur Rettung des Volkshauses kann dabei nicht vordergründig in der Erarbeitung eines professionelles Nutzungskonzeptes liegen, sondern ist vor allem in der finanziellen wie ideellen Unterstützung der Stadt als Eigentümerin des Denkmals zu sehen.

AUSBLICK:  für die Oberlausitz im Allgemeinen

Insbesondere in strukturschwachen Regionen, wie der Oberlausitz, wird die Eigenverantwortung von Bürgern für das eigene Lebensumfeld immer wichtiger. Nicht vergessen werden darf dabei aber, dass dies keine selbsterfüllende Prophezeiung ist. Vormals öffentliche Aufgaben können nicht nur weitergereicht werden. Nicht nur die Selbstorganisation, sondern Neuorganisation von städtischem Leben – und damit die Aufgabenverteilung zwischen Stadt und Bürgern – gilt es weiter zu denken. Die öffentliche Hand muss hierfür ein adäquates Angebotsspektrum schaffen, das Bürger dazu qualifiziert, sich perspektivisch um öffentliche Aufgaben kümmern zu können. Auf kommunaler Ebene bedeutet das, engagierten Bürgern auch finanziell die Möglichkeit zu geben, die eigenen Kompetenzen z.B. durch den Besuch von Fachtagungen, Seminaren und Workshops zu erweitern. Erfolgreiche Modelle dieser Art sind bereits bundesweit in Form von „Bürgerakademien“ angegangen worden.

Bündnis Zukunft Oberlausitz
Katrin Treffkorn
E-Mail: k.treffkorn@hszg.de
Merte Stork
E-Mail: merte.geesche.stork@uni-weimar.de

https://www.facebook.com/BundnisZukunftOberlausitz?fref=nf

DENK MAL MIT LEBEN , Förderverein Volkshaus Weißwasser e. V.
Markplatz
02943 Weißwasser/O.L
Telefon: +49 (0) 3576 21 58 66
E-Mail: info@denk-mal-mit-leben.de

http://www.denk-mal-mit-leben.de/index.html

Bündnis Zukunft Oberlausitz (26.06.2015)

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