Gibt es soziale Verluste und Hoffnungen? Wie geht der Mensch mit sozialer Einsamkeit um? Stellen wir uns das Gefühl von „Einsamkeit“ vor – als einen personifizierten Tischgenossen unseres Lebens, ja einer ganzen Stadt! Ein Wesen, das nicht eher ruht, bis es den letzten Einwohner einer Stadt verschlungen und zu seinesgleichen gemacht hat! Das neue Stück der Kufa-Bürger-Tanzkompagnie unter der Leitung des Choreografen Stéphane Le Breton setzt dabei ganz auf die, persönlichen Erfahrungen und Umgang der Tänzer mit dem Thema „Einsamkeit in Hoyerswerda“.
In ihrem siebten Projekt wechselt die Kufa-Bürger-Tanzkompanie das Genre. Statt bewährter dokumentarischer Handlung wird diesmal ein Gedankenspiel gewagt. So entsteht ein Tanztheater-Stück mit grimmig-komischen Szenen, melodramatischen Metaphern und wild-burlesken Bildern.
Dabei wird der komplette Veranstaltungsort – das Bürgerzentrum Hoyerswerda – zum Gesamtkunstwerk erklärt. Eine künstlerisch verfremdete Innenarchitektur, eine Rauminstallation des Dresdner Künstlers Roland Zigan, ein Live-Konzert der australischen Cellistin Lih Qun Wong, Videosequenzen vom Berliner Videokünstlers Timm Ringewald sowie Soundcollagen vom italienischen Künstler Deimos Virgillito ergänzen die multimediale Tanzaufführung.
Das Gesamtprojekt besteht aus drei Ebenen, die sich bis zum Aufführungszeitpunkt immer enger verweben.
Ebene 2: Rahmenprojekte + Rauminstallation mit Plastiken, Video und Musik. Schon beim Betreten der KuFa wird der Zuschauer in die Thematik des Tanzabends eintauchen. In Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Roland Zigan und der Medienwerkstatt der Kufa werden alle öffentlichen Räume der KuFa in eine thematisch strukturierte Installationsfläche umgestaltet. Der Künstler wird eigens dafür neue lebensgroße Plastiken vor Ort anfertigen. Diese bleiben nach dem Projekt der Öffentlichkeit erhalten. Thematisch passende Beiträge der Medienwerkstatt werden ihren Platz finden sowie eine Ausstellung des Fotostammtisch über die Probenarbeit und den Flashmob -Auftritten.
Ebene 3 : Das Tanzstück selbst. In tänzerischen Portraits wird der persönliche Umgang mit dem Thema der sozialen Vereinsamung im context des immer stärker voranschreitenden Wegzugs von den in Hoyerswerda lebenden Tänzern bearbeitet, die damit sowohl eine Momentaufnahme zeigen, als auch persönliche Wünsche und Hoffnungen formulieren.
Premiere: 15.11.2019 20 Uhr